Gedanken

Verantwortung beginnt schon bei der Haltung - hier ein paar Gedanken dazu:

Meine Hunde werden alle gebarft - Jill, Wylie, Reamonn und Gemma bereits seit Welpenalter. Für mich ist dies die natürlichste Form der Hundeernährung und auch die Gesundheit meiner Vierbeiner gibt mir Recht.

Der Hund als Beutetierfresser ist was er isst und es liegt in unserer Hand, was in den Futternapf kommt. Es stimmt mich sehr nachdenklich wenn ich Aussagen höre wie "... Ernährung, dafür habe ich keine Zeit, es gibt ja Fertigfutter, das ist einfacher." Wenn bereits beim essentiellen Thema Futter keine Zeit und Lust vorhanden ist, sich damit zu beschäftigen - wie sieht es dann bei anderen Dingen aus?

 

Immer neue Industriefuttersorten in ansprechenden Verpackungen werden entwickelt; für jeden Lebensabschnitt, Rassehunde, Stadthunde, dicke Hunde, Indoor Hunde, Anti-Zahnstein, Diätfuttermittel etc. - die Liste ist lang! Nur frage ich mich, warum wir immer mehr kranke Vierbeiner haben, wenn die Futtermittelchemiker doch alles daran setzen, unsere Vierbeiner so "hochwertig" und der heutigen Zeit angepasst zu ernähren?!

Wie gesagt, wir tragen Verantwortung unseren Tieren gegenüber und sich einfach blind auf die Futtermittelindustrie zu verlassen (hier geht es um Geld, viel Geld), halte ich für gefährlich. Zivilisationskrankheiten, Unverträglichkeiten, Allergien etc. bei unseren Vierbeinern kommen nicht einfach von ungefähr. Leider sehe ich in meinem beruflichen Alltag immer wieder Hunde und Katzen, die "krank" gefüttert werden. Gerne unterstütze und berate ich Sie kompetent rund um dieses (lebens)wichtige Thema, welches mir sehr am Herzen liegt.

Weiter beschäftige ich mich intensiv mit Impfungen und Chemiekeulen. Der jährliche Pieks, die monatliche Wurmkur, Insektizide gegen Flöhe und Zecken... Muss das wirklich sein??? Nein!!!

Ebenfalls bin ich sehr zurückhaltend rund ums Thema Kastration. Dieser Eingriff sollte nur nach reiflicher Überlegung und bei triftigen Gründen durchgeführt werden! Hunde routinemässig zu kastrieren, weil es für den Menschen dann einfacher wird, sehe ich mit kritischen Augen. Das Wohl des Tieres sollte immer im Vordergrund stehen. Gerne beantworte ich Ihre Fragen zu diesen Themen.

 

Bitte denken Sie daran, dass der Tierarzt mit den jährlichen Impfungen, monatlichen Wurmkuren, Insektiziden gegen Flöhe und Zecken, routinemässigen Kastrationen, Diätfuttermitteln (welche die Tiere meist erst recht krank machen) etc. gutes Geld verdient und auch sehr bedacht ist, dass dies weiterhin so bleibt. Als gelernte Tiermedizinische Praxisassistentin weiss ich, was teilweise hinter den Kulissen abgeht. Nicht alle Praxen sind so; ich hoffe nach wie vor, dass in Zukunft ein Umdenken stattfindet. WIR treffen die Entscheidungen, wenn es um unsere geliebten Vierbeiner geht! Vorsorge ist immer besser als Nachsorge!


Ein Border Collie benötigt körperliche und geistige Auslastung, ohne Frage. Aber ebenso wichtig sind Ruhephasen! Dies wird insbesondere in der Hundesportszene gerne mal vernachlässigt. Überforderung schadet dem Vierbeiner ebenso wie Unterforderung und Langeweile.

 

 

Agility als Leistungssport

 

Nach all den Jahren sehe ich die heutige Agilityszene mit äusserst kritischen Augen; extrem technische Parcours mit eng gestellten Wendungen, immer überdrehtere und schnellere Hunde. Welpen - kaum vom Züchter abgeholt - werden von Beginn an in Puppy-Basic-Kursen auf ihren zukünftigen Job als Spitzensportler getrimmt. Trainingseinheiten und Wettkämpfe finden oft nur noch auf Teppich statt - meist sogar das ganze Jahr. Es gibt auch hier sicher einige Ausnahmen.

Ob Agility auf Wettkampfniveau überhaupt noch gesund ist bezweifle ich mittlerweile. Meiner Ansicht nach gibt es sicherlich idealere Auslastungsmöglichkeiten für einen Border Collie, welche psychisch und physisch weniger belastend sind. Daher verkaufe ich meine Welpen nur in absoluten Ausnahmefällen in die Agilityszene und ausschliesslich an Menschen, die ich bereits gut kenne. Voraussetzung ist, dass der Hund nicht als Sportgerät dienen soll und ich weiss, wie dort trainiert bzw. was als Ausgleich angeboten wird. 

Und ja, auch meine Border dürfen auf dem Trainingsplatz ab und zu "schonend" an einzelnen Geräten arbeiten.

 

Ein anderer "Trend" scheint die dauernde Auslastung zu sein: Montags Obedience, dienstags Agility, mittwochs Flyball, donnerstags Discdogging, freitags wieder Agility und am Wochenende fährt man an die Wettkämpfe. Überspitzt dargestellt? Ja und nein, es sind mir durchaus solche Fälle bekannt.

  

Ich freue mich über jeden Erfolg meiner ehemaligen Welpen. Es ist eine tolle Sache, wenn ein harmonisches Team für viel Fleiss und faire Ausbildungsmethoden belohnt wird. Allerdings definiere ich "Erfolg" nicht unbedingt über Ranglisten, absolvierte Prüfungen, Qualifikationen etc. Viel wichtiger ist es, dass die Beziehung nicht nur auf dem Hundeplatz sondern auch im Alltag funktioniert.

 

Es gibt so viele tolle Hunderassen - für jeden Geschmack und die individuellen Bedürfnisse. Muss es zwingend ein anspruchsvoller Border Collie sein? Bitte überlegen Sie sich das im Vorfeld gut, ansonsten kann das Zusammenleben zum absoluten Problem werden. Dauerstress ist vorprogrammiert - für Hund und Halter - und meist ist das dann auch ein Abgabegrund.